Die Lernbox-Methode, auch bekannt als Karteikarten-System, ist ein effizientes Werkzeug zum nachhaltigen Lernen. In diesem Artikel schauen wir uns die Ursprünge dieser Methode an, erklären, wie sie funktioniert, und geben ein praktisches Beispiel, wie man sie erfolgreich im Alltag einsetzen kann.
Die Lernbox-Methode geht auf den deutschen Psychologen Sebastian Leitner zurück, der sie in den 1970er Jahren entwickelte. Leitner erkannte, dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, Wissen langfristig zu behalten. Er nutzte Erkenntnisse aus der Lern- und Gedächtnisforschung, um eine Methode zu entwickeln, die das Wiederholen von Informationen mit einem systematischen Ansatz optimiert. Sein Ziel war es, eine Lernstrategie zu entwerfen, die auf den Prinzipien der „spaced repetition“, also dem wiederholten Lernen in zeitlich zunehmenden Abständen, basiert.
Leitners System ist einfach und zugleich effektiv: Es basiert auf dem Einsatz einer Lernbox mit mehreren Fächern, in die Karteikarten mit Lerninhalten einsortiert werden. Die Lernenden wiederholen die Karten in bestimmten Intervallen, abhängig davon, wie gut sie die Inhalte bereits beherrschen. Diese Methode hat sich bis heute bewährt und ist sowohl bei Schülern als auch bei Erwachsenen beliebt.
Die Lernbox ist ein einfaches, aber mächtiges Werkzeug. Die Box ist in der Regel in fünf Fächer unterteilt, wobei jedes Fach eine andere Wiederholungsfrequenz repräsentiert. Hier ist eine detaillierte Beschreibung, wie die Methode funktioniert:
Das Prinzip der Lernbox basiert auf der Annahme, dass häufiges Wiederholen in kurzen Abständen für schwerer zu merkende Inhalte notwendig ist, während Informationen, die man sich gut gemerkt hat, nur noch in längeren Intervallen wiederholt werden müssen. Dieser Ansatz nutzt die natürlichen Mechanismen des menschlichen Gedächtnisses optimal aus.
Um die Lernbox-Methode in der Praxis zu verdeutlichen, schauen wir uns ein Beispiel an: Anna, eine Studentin, bereitet sich auf ihre Prüfung in Biologie vor. Sie nutzt die Lernbox, um sich die Fachbegriffe und Konzepte einzuprägen.
Anna erstellt 100 Karteikarten. Auf der Vorderseite stehen Fragen wie „Was ist eine Zelle?“ oder „Erklären Sie den Aufbau der DNA“. Auf der Rückseite schreibt sie die entsprechenden Antworten.
Alle Karten beginnen im ersten Fach. Anna wiederholt die Karten täglich. Bei jeder richtigen Antwort wandert die Karte ins nächste Fach, das sie nur noch alle drei Tage bearbeitet. Falsch beantwortete Karten bleiben im ersten Fach oder wandern dorthin zurück.
Nach einer Woche sind etwa 30 Karten im dritten Fach, 50 Karten im zweiten Fach und 20 Karten noch immer im ersten Fach. Anna erkennt, dass sie bei diesen 20 Karten Probleme hat, den Stoff zu behalten, und wiederholt sie zusätzlich außerhalb der geplanten Intervalle.
In den Tagen vor der Prüfung sind die meisten Karten in den letzten beiden Fächern. Diese werden nur noch einmal pro Woche oder seltener wiederholt. Anna konzentriert sich jetzt hauptsächlich auf die schwierigen Karten im ersten und zweiten Fach.
Am Tag vor der Prüfung wiederholt Anna alle Karten noch einmal systematisch durch. Dank der Lernbox hat sie die wichtigsten Konzepte verinnerlicht und fühlt sich gut vorbereitet.
Anna hat durch die Nutzung der Lernbox nicht nur den Prüfungsstoff effektiv gelernt, sondern auch ein langfristiges Verständnis aufgebaut. Die Methode hat ihr geholfen, ihre Lernzeit optimal einzuteilen und sich auf die Inhalte zu konzentrieren, die sie besonders schwer findet.
Hier sind einige praktische Hinweise, wie man das Beste aus der Lernbox-Methode herausholen kann:
Die Lernbox bietet zahlreiche Vorteile, aber auch einige Grenzen, die bei der Nutzung bedacht werden sollten:
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