Linus erklärt: Aufschieberitis

Linus erklärt: Aufschieberitis
Hallo, ich bin Linus. Ich bin 8 Jahre alt und habe Autismus. Das bedeutet, mein Gehirn denkt manchmal anders als bei anderen Kindern. Ich mag klare Pläne, ruhige Orte und wenn ich weiß, was als Nächstes passiert.
Heute erzähle ich dir etwas über Aufschieberitis. Komisches Wort, oder. Es klingt fast wie eine Krankheit – aber sie ist nicht ansteckend! ??
Was ist Aufschieberitis
Aufschieberitis ist, wenn man etwas nicht machen will, obwohl man weiß, dass man es machen sollte. Zum Beispiel:
- Ich soll mein Zimmer aufräumen – aber plötzlich ist das Legospielen viiiiel interessanter.
- Ich soll mit den Hausaufgaben anfangen – aber ich schaue lieber noch ein YouTube-Video.
- Ich weiß, es wird stressig, wenn ich es später mache – aber trotzdem schiebe ich es auf.
Warum passiert das
Bei mir ist es so:
- Manche Aufgaben machen mir Angst, weil ich nicht genau weiß, wie sie gehen.
- Oder sie fühlen sich so riesig an, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.
- Oder ich denke so viel nach, dass ich gar nicht anfange – mein Kopf ist dann wie eine Waschmaschine, die sich dreht und dreht...
Das ist Aufschieberitis.
Was hilft mir
- Ein Erwachsener, der mir hilft, die Aufgabe in kleine Schritte zu teilen.
- Ein Timer: Ich mache 5 Minuten was, dann kurze Pause – das klappt!
- Ein Belohnungsstern oder Sticker, wenn ich angefangen habe.
- Jemand, der neben mir sitzt, auch wenn er nur ruhig da ist.
Und weißt du was. Es ist okay, Hilfe zu brauchen. Auch Erwachsene haben manchmal Aufschieberitis.
"Wenn etwas schwer aussieht, fang ich mit einem Minischritt an. Dann ist es nicht mehr so riesig."