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Linus & Rexo: Ruhige Weihnachten

Linus wünscht ruhige Weihnachten – mit Rexo an meiner Seite

Eine neue Linus-Geschichte aus autistischer Sicht – ausführlich für die Homepage.

Ich heiße Linus. Und wenn ich ehrlich bin, dann ist Dezember für mich ein Monat, der gleichzeitig glitzert und dröhnt. Ich mag das warme Licht. Ich mag es, wenn die Luft draußen kalt ist und ich drinnen eine Decke habe. Ich mag klare Dinge: Kerzen, die still brennen. Eine Tasse, die immer an derselben Stelle steht. Und ich mag meinen Rexo.

Rexo ist mein bester Freund. Manche sagen, er sieht aus wie ein kleiner Dino – ich finde, er sieht aus wie Sicherheit. Wenn Rexo neben mir liegt, fühlt sich mein Kopf weniger voll an. Er atmet ruhig, und ich kann mich an seinem Atem festhalten, wie an einem Geländer auf einer Treppe.

Wenn alles zu laut wird

In der Weihnachtszeit wird vieles anders. Plötzlich sind überall Geräusche: Weihnachtslieder im Supermarkt, Leute, die schneller sprechen, Tütenrascheln, Kassenpiepen, Parfümgeruch, der in der Nase brennt. Es gibt mehr Blickkontakt, mehr Fragen, mehr „Na, freust du dich schon?“.

Ich weiß dann manchmal nicht, was ich antworten soll. Nicht weil ich unhöflich bin. Sondern weil mein Gehirn erst sortieren muss: Was genau wird von mir erwartet? Freuen ist ein Gefühl. Gefühle sind bei mir manchmal wie viele Tabs auf einmal – und wenn jemand einen neuen Tab aufmacht, ohne zu fragen, ruckelt alles.

Dieses Jahr habe ich etwas gelernt: Ich darf Weihnachten so machen, dass es für mich passt. Nicht so, wie es im Kopf von anderen „richtig“ ist.

Mein Plan ist ein Ruhe-Plan

Mama hat gesagt: „Wir machen das zusammen. Du musst nicht durchhalten, du darfst gut durchkommen.“ Das hat sich angefühlt wie ein weicher Schal, der nicht kratzt.

Wir haben einen Plan gemacht. Ein echter Plan – nicht nur „mal sehen“. Auf dem Plan steht:

  • Ruhezeiten (mit Tür zu, Decke, Lieblingshörspiel oder Stille)
  • Besuch mit Uhr (damit ich weiß, wann es endet)
  • Ein Rückzugsort (mein Zimmer, meine Regeln)
  • Ein Signal (wenn ich zu voll werde, sage ich: „Pause bitte.“)
  • Rexo-Zeit (Spaziergang oder Kuscheln, egal was ist)

Ich mag, dass Dinge vorhersehbar sind. Wenn ich weiß, was kommt, kann ich mich innerlich vorbereiten. Dann ist mein Körper nicht ständig auf „Achtung! Achtung!“.

Rexo kann Reize riechen

Rexo merkt oft vor mir, wenn ich kippe. Ich weiß nicht, wie er das macht. Vielleicht sieht er, dass ich schneller blinzele. Oder dass meine Hände fester werden. Oder dass ich plötzlich viel weniger spreche. Wenn ich überfordert bin, wird Sprache bei mir manchmal schwer – wie ein Rucksack, der plötzlich doppelt so schwer ist.

Wenn das passiert, stupst Rexo mich an. Nicht wild. Nur einmal. Als würde er sagen: „Ich bin da.“ Dann lege ich meine Hand auf seinen Rücken. Und ich spüre: Fell, Wärme, echtes Jetzt.

Manchmal gehen wir raus. Draußen ist die Welt größer, aber sie ist oft leiser. Schnee knirscht. Luft ist klar. Ich kann atmen, ohne dass Gerüche an mir ziehen. Rexo läuft neben mir, so als hätte er einen eingebauten Kompass für Ruhe.

Das Geschenk, das nicht in Papier passt

An Weihnachten gibt es Geschenke. Manche sind schön. Manche sind schwierig. Nicht weil sie „blöd“ sind, sondern weil sie Überraschungen sind. Überraschungen sind bei mir wie ein Licht, das plötzlich angeht. Ich brauche manchmal Zeit, bis mein Inneres nachkommt.

Deshalb habe ich dieses Jahr gesagt, was ich brauche: „Bitte keine lauten Sachen. Bitte kein Glitzer, der kratzt. Bitte nicht alle gleichzeitig schauen, wenn ich auspacke.“

Und weißt du was? Es hat funktioniert. Nicht perfekt. Aber besser. Weil ich es ausgesprochen habe. Und weil die Erwachsenen zugehört haben.

Mein schönstes Geschenk war trotzdem etwas anderes: Dass ich mich nicht verstellen musste. Dass ich nicht so tun musste, als wäre alles leicht. Ich durfte einfach Linus sein.

Wenn der Abend kommt

Abends brennen die Lichter. Es riecht nach Essen. Stimmen sind im Wohnzimmer. Ich sitze manchmal dabei. Und manchmal nicht.

Früher dachte ich, ich muss immer dabei sein, sonst bin ich „falsch“. Heute weiß ich: Ich bin nicht falsch. Ich bin empfindsam. Ich bin genau. Und ich merke Dinge, die andere nicht merken: wie laut ein Teller auf einem Tisch klingt, wie sehr ein Raum flimmert, wenn zu viele Lichter an sind, wie schwer ein „Komm, stell dich nicht so an“ im Bauch liegen kann.

Dieses Jahr gab es weniger „stell dich nicht so an“. Dafür mehr: „Ich sehe dich.“ Und wenn es doch zu viel wurde, bin ich gegangen – ohne Streit. Einfach so: Ich habe mein Signal gesagt, Mama hat genickt, und ich bin in mein Zimmer.

Rexo kam hinterher. Natürlich. Er macht das immer. Er ist wie ein Satz ohne Worte: Du musst das nicht alleine tragen.

Meine Weihnachtswünsche

Wenn ich jemanden etwas wünschen darf, dann nicht nur „frohe Weihnachten“. Ich wünsche etwas, das sich leise anfühlt:

  • Ruhe – auch mitten im Trubel.
  • Menschen, die fragen statt zu drücken.
  • Pausen, die erlaubt sind – ohne Erklärungen.
  • Wärme – nicht nur von Lichtern, sondern von Worten.
  • Ein Rexo-Gefühl – jemanden, der einfach da ist.

Und wenn das Jahr zu Ende geht, dann wünsche ich dir einen guten Rutsch. Nicht so einen lauten, knalligen Rutsch, der in den Ohren weh tut – sondern einen sicheren Rutsch. Mit Halt. Mit einem Plan. Mit einem Ort, an dem du durchatmen kannst.

Ich gehe jetzt noch einmal mit Rexo raus. Nur kurz. Sterne anschauen. Und dann machen wir es uns drinnen gemütlich.

Frohe, ruhige Weihnachten – und einen guten, sanften Rutsch ins neue Jahr.
Dein Linus (und Rexo)



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