Einfach Linus – Teil 13: Freitag

Einfach Linus – Teil 13: Freitag
„Freitage sind weich. Sie sagen: Du hast es geschafft, Linus. Eine ganze Woche lang.“
Wie fühlt sich ein Freitag an?
Für Linus – ein achtjähriges Kind mit Autismus – wie ein leiser Seufzer. Wie durchatmen. Wie ein weiches Tuch nach einer Woche voller Reize.
Musikstunde. Ein Lied, das durch den Raum klingt. Linus singt leise mit – für sich. Töne, die nicht schreien, sondern fließen dürfen. Dann die Finger in den Ohren. Nicht aus Unhöflichkeit. Sondern aus Selbstschutz. Und die Lehrerin, die sagt: „Linus braucht das manchmal.“ Was für ein Geschenk, gesehen zu werden.
Draußen dann: Wind. Ein Blatt fällt. Ein Vogel ruft. Linus hört alles. Nicht zu viel. Nicht zu laut. Sondern genau. Und am Nachmittag? Sonnenbrille. Kopfhörer. Einkaufsgeräusche bleiben draußen. Und Mama sagt: „Du denkst an alles.“
Freitage tragen Linus durch die Woche. Mit jedem Tag ein Stück mehr Selbstvertrauen. Mit jeder Pause ein Stück mehr Sicherheit.
Einfach Linus zeigt uns: Kinder mit Autismus brauchen keine Veränderung – sie brauchen Resonanz. Und Raum. Und Menschen, die verstehen.