Linus und die Freundschaft

Linus und die Freundschaft
Ich heiße Linus und bin acht Jahre alt. Manche Dinge sind für mich leichter, andere schwerer. Freundschaften gehören zu den Sachen, die manchmal kompliziert sind.
Ich mag klare Regeln: Wenn wir „fangen“ spielen, muss genau klar sein, wer fängt und wohin wir rennen dürfen. Wenn andere Kinder plötzlich mitten im Spiel die Regeln ändern, verstehe ich das nicht sofort. Dann fühle ich mich, als hätte ich die falsche Sprache gelernt.
Mein bester Freund heißt Paul. Er weiß, dass ich manchmal Zeit brauche, wenn es zu laut oder zu wild wird. Dann setzt er sich einfach neben mich, ohne viele Fragen zu stellen. Ich mag das, weil ich dann nicht erklären muss, warum es mir gerade zu viel ist. Er wartet einfach, bis ich wieder bereit bin.
Freundschaft bedeutet für mich nicht, immer zu reden oder immer dasselbe zu machen. Für mich ist Freundschaft, wenn jemand versteht, dass ich manchmal lieber über Dinosaurier rede als über Fußball. Oder wenn jemand meine Lieblingsordnung im Lego-Regal nicht durcheinander bringt.
Mit Paul fühle ich mich sicher. Er lacht nicht, wenn ich komische Wörter benutze oder wenn ich Zahlenreihen aufzähle. Er sagt dann: „Cool, das wusste ich noch gar nicht!“ Das macht mich froh.
Ich glaube, Freundschaft ist wie eine Brücke: Manchmal muss einer mehr rüberlaufen, manchmal der andere. Aber am besten ist es, wenn wir uns in der Mitte treffen. Paul und ich schaffen das meistens.
Und dann ist da noch mein Dino Rexo. Er ist zwar nur ein Kuscheltier, aber für mich gehört er zur Freundschaft dazu. Wenn Paul und ich spielen, darf Rexo immer mit dabei sein. Er passt auf uns auf – so fühlt es sich jedenfalls für mich an.